Montag, 23. Juli 2012

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Okay, ich muss nun mal wieder im Selbstmitleid ertrinken...
Alles Negative was mir gerade im Kopf herumschwirrt raus lassen... auch wenn es nicht fördernd ist... aber wenigstens gehe ich dann Niemanden auf den Keks damit! Wie schon oft erwähnt...
Zwinge hier niemanden, das zu lesen!

Ich frage mich gerade selbst wieder... wie konnte es bloß soweit kommen, dass ich so weit nach unten gerutscht bin? Jedes Jahr ein Stückchen mehr?! Wie kann das sein mit 25 Jahren in so einem Chaos zu sein, Psychisch und Körperlich schon so kaputt zu sein?!
Warum war ich mir all die Jahre so egal? Warum war mir sovieles egal? Warum hab ich nicht früher schon das Leben gewollt? Warum hab ich mich hängen lassen und mich aufgegeben? Warum hab ich keine Stärke und warum kann ich nicht einfach mal kämpfen?! Warum bin ich vom Leben soweit entfernt und dem Tode so nahe?!

2005, ich verfluche dieses Jahr.
Alles veränderte sich in diesem Jahr...
Damals war ich noch in meinem Jahrespraktikum im Kindergarten. Hatte dort eine wunderschöne Zeit... war immer pünktlich, überpünktlich! War nie krank! War zuverlässig! Habe Lob bekommen, von wegen ich sei die beste Praktikantin, die sie je hatten... *heul* Jedoch die Schule dazu habe ich abgebrochen, wollte eh keine Erzieherin werden... was ich heute bereue!!!

Im Juli war das zuende und ich musste mir was anderes suchen. Wollte von zuhause weg... weil ich schon längere Zeit mit meinen Eltern Probleme hatte... Gemeinsam mit ihnen habe ich mir ein Internat in Arnsberg angeschaut... sollte da eine Maßnahme machen... aber habe mich dann doch da gegen entschieden, weil ich in HA bleiben wollte!

So, habe ich mich für eine Reha bzw. Berufsvorbereitende Maßnahme in HA entschieden und bin da seit Herbst 2006 hingegangen. Kam da eigentlich gut zurecht. War immer pünktlich, kam mit meinen "Klassenkameraden" klar... hatte sogar Spaß dort.

Am Sonntag den 30. Oktober ist dann meine Mutter gestorben. Plötzlich. Von da an stand ich so gut wie alleine da...
Mein Vater ging seine eigenen Wege, hat gesoffen, und ich musste selbst gucken...
Zum Glück hatte ich in der Zeit meine ehemals beste Freundin Daniela. Die mich abgelenkt hat, mit der ich in dieser Scheiss Zeit doch noch ein bisschen Spaß hatte...

Im Mai 2006 bin ich von zuhause weggezogen. Von den einen auf den anderen Tag... der Kontakt zu meinem Vater wurde dadurch noch schlechter. Habe also von 2006-2008 in einer ambulant betreuten WG von der Diakonie gewohnt...
Anfangs kam ich super mit meiner Betreuerin klar.. bin auch noch in der Maßnahme gewesen... doch irgendwann wurde sie unterbrochen und plötzlich fingen alle an von Therapie zu reden, obwohl ich doch super dort klar kam...
So wurde ich aus der MAßnahme rausgerissen... Die Therapie habe ich natürlich nicht gemacht... ich war nicht bereit dafür... ich hatte das Gefühl ich brauche sie nicht! Meine Depressionen und sonstigen Probleme konnte ich mit mir selbst ausmachen... wichtiger für mich war, das ich das praktische Leben noch beherrscht habe... ich noch Bus/Bahn fahren konnte, ich ein paar Leute mehr hatte, ich unterwegs war und selbst für mich einkaufen gehen konnte...

Aber nein, die Betreuung ließ sich auf Nichts ein... Mir ging's gut... wollte weiter in die Maßnahme... wollte beruflich weiter kommen... kannte mich damals am Besten und wusste selbst was für mich gut oder nicht war..............

Also habe ich erstmal nichts gemacht... In den Tag hineingelebt...
Meine bekloppten Mitbewohnerin ertragen müssen, die ihren Arsch nicht hochbekommen hat und ich wegen ihr oft Anschiss bekam, das die Wohnung nicht sauber ist... die zu faul oder zu dumm war ne Waschmaschine zu bedienen!!! ...aber hauptsache man hat circa zehn Männer in einem Jahr zum poppen... !!!!
Anfangs hatte ich Mitleid mit ihr... Anfangs erzählte sie mir, man habe ihr ihre KInder weggenommen, weils ihr nicht gut ging... blabla... Ja, sicher. Die Wahrheit war ganz schlicht und einfach... sie hat die Kinder verwahrlosen lassen, sie war nur auf Männerjagd - nichts anderes!!!
Aber ich musste mit dieser Frau zurecht kommen... war ja auch so eigentlich immer nett. Tranken Cappuccino zusammen und haben Musik gehört... Doch manchmal hat mich das alles so angepisst, da habe ich mich betrunken um diesen "Puff" der um mich war so fühlte es sich zumindest an, zu vergessen...
Irgendwann ist die Olle hochgezogen... weil ich sie so dermaßen genervt habe immer :P

Ende 2006 war ich dann das erste Mal in der Klapse... zur Krisenintervention. Weil es mir nur noch schlecht ging wegen ner Beziehung die ich mir selbst versaut habe und so.
Habe mich dort recht wohl gefühlt damals... zumindest wohler als ich je zugegeben habe. Nach drei Wochen war die dann auch vorbei. War wieder ein freier Mensch...

Ja, keine Ahnung...

Dann kam die Zeit wo ich mich mit einer aus meiner Maßnahme immer mehr angefreundet habe... so dass sie irgendwann jeden Tag zu mir kam, wir jeden Tag was gemeinsam gemacht haben. Wurden beste Freundinnen. Sie war mein ein und alles. Eine total schöne Zeit.. wir waren überall und nirgendwo, jeden Tag spazieren und unterwegs. Haben fast ALLES zusammen gemacht.

Habe alles um mich herum vergessen und mich selbst dabei auch.. was beruflich ist, daran hab ich ne Zeit garnicht mehr gedacht. Es zählte nur noch diese Freundschaft!!!!

...diese Freundschaft und wenn sie nicht bei mir war dann habe ich mich vor meinem Internet zurück gezogen.. das ich dann nach zwei Jahren wieder hatte als ich umgezogen bin und meine eigene Wohnung hatte... Die Betreuung wurde nämlich beendet, weil ich deren Hilfe ja nicht angenommen habe... Was irgendwo ne Lüge ist... ich wollte deren Hilfe aber wenn die einem nur Therapie andrehen und sonst keine Alternativen und gucken was für mich gut ist... das lass ich auch nicht mit mir machen!!!

Im Juli 2007 war ich nämlich kurz zur DBT. Im Gleichen Krankenhaus wo ich auch die Krisenintervention gemacht habe. Hatte es zumindest versucht... aber kam nicht zurecht. Mit nichts und niemanden.. bin einfach nur immer wann es möglich war rausgegangen und habe mich mit meiner Freundin getroffen...

Tja, als ich noch in der WG gewohnt habe.. hatte ich mehr Bekannte und Freunde... ein guter Freund damals aus dem Dursty z.B. der mich jeden Abend nach seiner Arbeit besucht hat...
Der mir damals auch sehr geholfen hat, bei dem ich zuhause war, wir Spaß hatten... leider ist das auch irgendwie kaputt gegangen..

Auch andere Kontakte...
Irgendwann fing das dann auch noch mit meiner Panikattacken an.. meinen Körperlichen Beschwerden, wenn ich irgendwo in einem Laden war... so das mir immer an der Kasse schummerig wurde und ich nur noch rausrennen würde...
So, funktionierte das auch nicht mehr mitm Einkaufen... habe monatelang Supermärkte und Termine gemieden!!!
Menschen irgendwann auch, weil man das ja niemanden antun kann!!!

So, hab ich all die Jahre vor mir her gelebt... und alles ging noch mehr den Bach hinunter...

Ende 2009 bin ich dann mit meiner Freundin in eine andere Stadt gezogen... haben uns gegenseitig viel geholfen und ich war froh nicht mehr in HA zu wohnen...

Aber da fing auch die Zeit an wo ich zu ihr richtig scheiße wurde!
Irgendwie setzte eine krankhafte Eifersucht ein, die ich bei Niemanden zuvor hatte... Wir haben jeden Tag zusammen verbracht aber irgendwie hatte ich ne komplett verkorkste Wahrnehmung und als ich dann hörte das sie sich mit ihrer anderen Freundin trifft wurde ich immer sehr komisch und habe rumgejammert, dass sie das doch nicht machen kann.. und gebettelt hab das wir uns sehen.. Ja, und ich hab mir teilweise gewünscht, das es diese eine Freundin nicht mehr gibt... und das ist schon schlimm, dass es soweit gekommen ist!!!
Aber ich weiss nicht wie das kam... und ich weiss nur das Abstand geholfen hat, dass das aufgehört hat!!! Und diesen Abstand habe ich auch auf einer ganz miesen Weise herbeigeführt!
Anfang Januar 2010 waren wir zusammen im Urlaub... und da hatte ich auch noch diese bekloppte Phase und danach haben wir uns erstmal 4 Monate nicht gesehen.. hatten Kontakt über Internet aber ich meinte halt immer mich selbst schlecht zu machen und zu sagen das ich nicht gut für sie bin und es besser ist, wenn wir uns nicht sehen.. obwohl ich das garnicht so wollte.. aber ich hab mich auch ne ganze Weile nicht getraut sie wieder zu treffen...

Also habe ich diese Freundschaft auch noch erfolgreich zerstört... zumindest so wie sie einst war. Denn es war ne richtig tolle Freundschaft... meiner Meinung nach.. aber ich hab mich viel zu oft mies verhalten... :/

In den vier Monaten, indem wir uns nicht getroffen haben, hab ich viel zuhause gesessen, war am Internet.. rausgegangen bin ich nicht, weil ich nicht wusste wohin und ich Angst hatte...
Mein Bruder kam in der Zeit lediglich 1-2x die Woche vorbei und half mir beim Einkaufen...

So, in diesem Jahr hatte ich dann auch mal wieder einen Freund.. aber davon mag ich jetzt hier nicht erzählen.. hat einfach auch nicht gepasst!

Außerdem wollte ich in diesem Jahr anfangen mein Leben zu ändern und bin ab Juli 2010 in eine Tagesstätte gegangen...
Die Tagesstätte ist für Menschen mit psychischen Problemen.. um einfach wieder ne kleine Tagesstruktur zu bekommen und unter Menschen zu sein...
Dort habe ich mich aber auch meist selbst beschäftigt... saß eigentlich 90% im Ergoraum und habe Mosaikbilder gebastelt, Bilder gemalt, Körbe geflochten und sowas.

Ende des Jahres habe ich mich vom Amt gesund schreiben lassen..
wollte unbedingt weiter kommen und in eine Maßnahme rein...
Mir konnte es garnicht schnell genug gehen, obwohl mir auch von der Tagesstätte davon abgeraten wurde...

Von Dezember 2010 - Februar 2011 war ich dann in der Maßnahme wo ich damals 2005-2006 war. Kam garnicht klar. Gings Körperlich ständig mies und mit irgendwelch Leuten kam ich auch nicht zurecht.
So habe ich das auch wieder abgebrochen und seitdem war erstmal bis 2012 nichts mehr!

Wieder in den Tag hinein gelebt, zuviel geraucht, gefressen, Schulden gemacht, vorm Internet gehockt, Angst gehabt, 2011 dann auch mal geschafft tatsächlich bewusstlos zu werden, zwischendurch mit meinem Bruder was unternommen, und seitdem nur noch Freitags bei meiner Freundin... Einkaufen klappt nicht, Bus/Zug fahren klappt nur mit Mühe und Not... alles ging nur noch mehr den Bach runter...

Ende 2011 habe ich mich dann entschieden doch nochmal eine Therapie zu versuchen... war damals wieder in dem Krankenhaus, wo ich die Krisenintervention und die DBT gemacht habe..
Jedoch hatte ich mich auf der Psychosomatischen Station vorgestellt.. die meinten dann aber das die Allgemein Psychiatrie für mich zuständig wäre... achja,... und was ist mit meinen körperlichen problemen die angeblich vom PSychischen kommen?!!!
So sollte ich auf die Suchtstation... obwohl ich keinerlei Süchte habe.. Als dann die Aufnahme war wussten die von nichts und ich konnte dann wieder gehen.. wäre kein Bett frei..sagte man mir... Solle am nächsten Tag wieder kommen... aber bin dann da nicht mehr hin und habe mir einen Termin in der Tagesklinik gemacht! Ende 2011... wann hatte ich den Termin? Mitte Januar 2012!!!
Gut, von Februar bis Ende März oder Anfang April war ich dann in der Tagesklinik... in der siebten Woche abgebrochen!!! Obwohl ich Verlängerung gewünscht habe! ... Aber von der Tagesklinik hatte ich ja schon genug geschrieben...

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So, dieses Jahr hat ja zunächst ganz gut begonnen und meine zwei Tage auf Sylt im Mai waren einfach traumhaft schön...
Wie sehr ich mich darauf gefreut hatte, Wochen voller Vorfreude und Euphorie war... kein negativen Gedanken... aber es wurde noch viel viel geiler als erwartet!!!! Hatte geniales Wetter und habe den tollsten, süssesten, wundervollsten Mann kennengelernt, den ich überalles liebe und nie wieder ohne ihn sein möchte!!!! <3

Doch diese Euphorie ist irgendwie vorbei...
Die Realität hat mich wieder... Gefühle haben mich teilweise wieder. Einerseits bin ich froh darüber, weil die haben lange Zeit nicht mehr existiert. Ich weiss nun was es heißt glücklich sein zu können... aber ich weiss auch was es heißt richtig am Ende und traurig zu sein...
Monatelang herrschte nur noch diese gleichbleibende Leere.. alles monoton...

Aber diese Gefühls- bzw. Stimmungsschwankungen sind schrecklich! Vorallem diese schrecklichen Gedanken ständig!

Und die Realität zu sehen.............. das ich für mein HUSUM noch nicht bereit bin....

Tja, und morgen ist der Termin beim Amt... und ich bin mir extrem unsicher was ich morgen sagen werde.. ich hab jetzt zwei Monate drauf gewartet... und jetzt in den letzten Tagen fiel mir ein... es wäre besser ne Reha zu machen...

Die einen sagen Zeitverschwendung... aber ich sehe das Anders. ich hab mich so jetzt auf Husum gefreut... aber wenn ich ehrlich bin, ich pack das nicht ohne noch vorher ne Reha zu machen! Nicht aus dieser Situation heraus... Und ich bin gerade bereit jede Hilfe anzunehmen... nur weiss ich gerade noch nicht wie ich an ne Reha dran komme... Über meinen Hausarzt? ...weil in Psychologischer Behandlung bin ich derzeit nicht. Oder über die Tagesklinik wo ich war? Und wie lange dauert das alles?! *Seufz*

Ja, Reha und danach direkt nach Husum. Das wäre ideal!

Denn so geht das nicht. Ich fühle mich manchmal so dem Tode nahe und das ist nichtmals übertrieben. Man weiss nie was ist... weiss sowieso nicht mehr was reale Gefahr ist, wenns mir körperlich nicht gut geht!!! Aber ich habe ja zig Risikofaktoren.. ich habe mir wieder 50 kg draufgefressen, ich rauche eine nach eer anderen, sodass ich schon nen wahnsinnigen Druck manchmal im Hals und Brustgegend habe, Kreislaufprobleme habe.. hier und da kleine sonstige Körperliche Beschwerden habe... ja und dann noch das Psychische... ich könnte zig Sachen ändern, ich könnte rausgehen ..selbst das schaff ich grad nicht mehr... weil ich keinen Antrieb mehr hab.. das geht doch nicht.. ich pack das noch nicht mit Husum! Ich muss ne Reha machen!!



So, und nun werde ich das beste draus machen und aufhören zu jammern. Amen.

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Zuletzt aktualisiert: 2. August, 20:04

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